Datenbankentwicklung
Die zweite Normalform (2NF)
Die Zweite Normalform (2NF) ist ein Konzept in der Datenbanktheorie, das bei der Gestaltung von Datenbanktabellen verwendet wird, um Redundanz und Anomalien in den Daten zu vermeiden. Die 2NF baut auf der ersten Normalform (1NF) auf und stellt sicher, dass Daten in einer Tabelle zusätzlich zu den Anforderungen der 1NF bestimmte weitere Bedingungen erfüllen.
Um die 2NF zu erfüllen, muss eine Tabelle zwei Kriterien erfüllen:
Alle Nichtschlüsselattribute in der Tabelle müssen funktional von einem ganzen Schlüssel (Primärschlüssel) abhängen, nicht nur von einem Teil des Schlüssels. Mit anderen Worten, alle Nichtschlüsselattribute sollten voll funktional von der Gesamtheit des Primärschlüssels abhängen, um Redundanzen und inkonsistente Daten zu vermeiden.
So kann z.B. eine Kontaktdatenbank aus 2 Tabellen bestehen. Daten wie Name, Vorname, Straße, Land usw. Die Telefonnummer steht aber in einer anderen Tabelle. Nun wird der eine oder andere sich fragen, Warum? Ganz einfach. So ist es ja möglich das der Kontakt nicht nur eine Mobil-Nummer und eine Festnetz-Nummer hat, sondern diverse für sein Business zugeschnittenen Telefon-Nummern. Nun will ich doch aber nicht unter meiner Kontakt-Tabelle 20 oder 30 Felder für diverse Telefon-Nummern führen. Also gehen die Telefon-Nummern in eine andere Tabelle. Verbunden werden die Datensätze mit dem Primärschlüssel. In der Praxis wäre dies wahrscheinlich die Kontakt_ID. Jeder Kontakt hat seine eindeutige Kontakt_ID. Jede zum Kontakt gehörende Telefon-Nummer bekommt diese Kontakt_ID zugeordnet. Nun kann ich entweder über einen SQL-Befehl oder in FileMaker über eine Referenz ganz einfach die zum Kontakt gehörenden Nummern anzeigen lassen.
Es dürfen keine teilweisen Abhängigkeiten vorhanden sein, das heißt, Attribute sollten nicht von einem Teil des Schlüssels abhängen, sondern immer vom gesamten Schlüssel.
Wenn eine Tabelle die 2NF nicht erfüllt, kann dies zu Anomalien wie Update-Anomalien (Änderungen führen zu inkonsistenten Daten), Einfüge-Anomalien (Einfügen neuer Daten ist schwierig) und Lösch-Anomalien (Löschen von Daten führt zu unerwartetem Verlust von Informationen) führen.
Um eine Tabelle in die 2NF zu überführen, müssen teilweise abhängige Attribute in separate Tabellen ausgelagert werden, wobei Beziehungen zwischen den Tabellen durch Fremdschlüssel hergestellt werden. Dies verbessert die Datenintegrität und erleichtert das Datenmanagement.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Normalisierung von Datenbanken ein komplexer Prozess ist, der sorgfältige Planung und Analyse erfordert, um die optimale Struktur für die Daten zu gewährleisten. Häufig ist der Planungsprozess natürlich bedingt durch Altlasten oder Fehlerhaft aufgebaute Datenbanken Hinfällig. Dann beginnt die Kernkompetenz des Datenbankentwicklers. Daten werden neu strukturiert, aufgeteilt oder aber auch gelöscht.
Ein hervorragendes Instrument dafür ist FileMaker. Über sein mächtiges Import und Export-Tool, seine einzigartige Art über Relationen Daten zu managen, können auch völlig aus der Struktur geratene Datenbanksysteme neu strukturiert, aufgebaut oder aber die Daten neu Organisiert werden.
FileMaker im Mittelstand
FileMaker ist eine Datenbankplattform, die es Unternehmen ermöglicht, benutzerdefinierte Apps zur Verwaltung und Organisation von Daten zu erstellen. Sie eignet sich gut für den Einsatz im Mittelstand, da sie eine flexible Lösung für die Datenbankentwicklung bietet, ohne dass umfangreiche Programmierkenntnisse am Anfang erforderlich sind. Hier sind einige Gründe, warum FileMaker für den Mittelstand das Perfekte Datenbanktool ist:
Einfache Entwicklung: FileMaker bietet eine benutzerfreundliche Oberfläche zur Erstellung von Datenbankanwendungen. Dies ermöglicht Mitarbeitern im Mittelstand, eigene Apps zu erstellen, um spezifische Geschäftsanforderungen zu erfüllen, ohne dass umfassende Entwicklungskenntnisse erforderlich sind. Dies gilt zumindest für den Anfang. So ist die Lernkurve am Anfang sehr flach, steigt aber rasant wenn die Ansprüche an die Software steigen.
Anpassbarkeit: Mittelständische Unternehmen haben oft einzigartige Anforderungen, die nicht von Standardsoftware abgedeckt werden. FileMaker ermöglicht die Erstellung von maßgeschneiderten Lösungen, die genau auf die Bedürfnisse des Unternehmens zugeschnitten sind. So wird der Kunde zwar seine Prozesse optimieren, aber er muss seine Prozesse nicht umstellen. Dies ist gerade für Mitarbeiter, die seit Jahren die Prozesse bestimmt und optimiert haben, sehr wichtig.
Integration: FileMaker kann mit anderen Anwendungen und Systemen integriert werden, was für den Mittelstand wichtig ist, da Unternehmen oft mit verschiedenen Softwarelösungen arbeiten. Integrationen können den Datenaustausch und die Effizienz verbessern. So ist es eigentlich möglich nahezu mit jedem System zu Kommunizieren. Über Schnittstellen wie Java-Script, JSON, XML oder PHP spricht FileMaker mit jeder Software oder aber auch Hardware.
Skalierbarkeit: FileMaker-Anwendungen können mit dem Wachstum des Unternehmens mitwachsen. Wenn das Unternehmen wächst, können weitere Funktionen und Module hinzugefügt werden, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.
Datenübernahme: FileMaker besitzt ein sehr mächtiges Werkzeug zur Übernahme von Daten aus anderen Systemen. Ob nur geänderte Datensätze oder neue Datensätze importiert werden sollen, schnell und effizient ist dieser Prozess durchführbar.
Mobilität: FileMaker bietet die Möglichkeit, mobile Apps für iOS- und Android-Geräte zu entwickeln. Dies ist insbesondere für Unternehmen im Mittelstand von Vorteil, da Mitarbeiter häufig unterwegs sind und dennoch auf geschäftskritische Daten zugreifen müssen.
Sicherheit: FileMaker bietet Sicherheitsfunktionen, um die Daten der Unternehmen zu schützen. Mittelständische Unternehmen können sensible Daten speichern, während sie gleichzeitig sicherstellen, dass nur autorisierte Personen darauf zugreifen können.
Kostenkontrolle: Im Vergleich zu vielen komplexen Softwareentwicklungsprojekten kann die Entwicklung von FileMaker-Anwendungen kostengünstiger sein. Dies liegt in der schnelleren Entwicklung der Lösungen. So ist durch die Kombination von Datenbank und Oberfläche eine effektivere Umsetzung von Projektentwicklungen für den Kunden möglich.
Schnelle Implementierung: Mit FileMaker können Anwendungen vergleichsweise schnell entwickelt und implementiert werden. Änderungen in Firmenabläufen und Prozessen können schnell mit FileMaker dargestellt werden.
Home Office: Was wenn die Mitarbeiter oder aber auch Kunden aus der Ferne auf die Daten zugreifen sollen? Dafür bietet FileMaker eine einzigartige Möglichkeit. WebDirect stellt die Softwarelösung Eins zu Eins im Webbrowser dar. Mit wenigen Handgriffen ermöglicht der Handwerksbetrieb, die Kanzlei einem Berechtigtem den Zugang zum System. Natürlich funktionieren auch die üblichen Zugriffsmöglichkeiten. Per RDP, per Client oder aber auch über eigens entwickelte Webseiten.
Eine häufig unterschätzte Fähigkeit von FileMaker, kleine Änderungen. Wer kennt es nicht? Ein Feld fehlt im Layout, eine Bezeichnung ändert sich, der neue Drucker lässt Bereiche des Layouts unbeachtet und die Formulare sehen nicht mehr aus wie mit der alten Hardware. In diesen Fällen kann der Nutzer mit entsprechender Berechtigung selbst Hand anlegen. Es bedarf nicht unbedingt der Unterstützung eines Entwicklers.
Nachtrag Synchronisation mit FileMaker Go
Ich hatte ja schon vor einiger Zeit über die Möglichkeit einer Synchronisation zwischen FileMaker und FileMaker Go ohne Plugin oder andere Hilfemittel berichtet. Nun kam die Frage auf, wie speichere ich in den Importeinstellungen die Einstellung „Vorhandene Datensätze in der Ergebnismenge aktualisieren“ ?
Ganz einfach. Wir müssen noch auf dem Desktoprechner eine Synchronisation bzw. einen Import durchführen. Im Zweifelsfall auch mit Dummy-Daten. Anschliessend nochmals das Import-Script bearbeiten und die Einstellung wie gezeigt setzen.
Nun sollten veränderte Datensätze nur geändert und nicht als neue Datensätze Hinzugefügt werden.